Will man mit dem Schreiben beginnen, sollte man zunächst ein paar Dinge klären:
Was möchte ich schreiben?
Schon diese Frage kann unter mehreren Aspekten beleuchtet werden. Zum Beispiel sollte man wissen, welche Richtung man bedienen möchte. Soll es ein
- belletristisches Werk
- ein Gedichtband
- ein Band mit Kurzgeschichten
- ein Fach- oder Sachbuch
werden? In diesem Artikel werden wir uns mit der Belletristik beschäftigten, sodass Fach- und Sachbücher nicht behandelt werden.
Die nächste Überlegung kann dahingehend sein, welches Genre man behandeln möchte. Hier gibt es im deutschsprachigen Raum viele Möglichkeiten, da zu jedem Genre Subgenres gehören und häufig Vermischungen stattfinden. Beispielsweise ein Krimi kann politisch motiviert sein, Komponenten aus dem Thrillerbereich haben, im Science-Fiction-Bereich spielen, historisch unterlegt oder mit weiteren Genres vermischt sein.
Die Länge eines Werkes ist ebenfalls entscheidend für die Ausführung. Hat man vor, eine Trilogie zu schreiben, also mindestens drei Bände zu füllen, beginnt man etwas breiter aufgestellt und hat auch mehr Raum, um seine Figuren zu entwickeln. Möchte man eine Kurzgeschichte schreiben, ist man meist mit dem ersten Satz schon mitten im Geschehen. In einem Roman mit um die 200 Seiten hat man gerne mehrere Erzählstränge und auch Perspektiven, in einer Geschichte mit einem Umfang von etwa zwanzig Seiten hat man weniger Personen und meist nur die Sicht aus einer Perspektive.
Wie fange ich an?
Man kann einfach drauflosschreiben und sehen, wohin die Geschichte und die Figur einen führen. Wer so intuitiv vorgeht, läuft Gefahr, dass die Geschichte sich in eine andere Richtung entwickelt, als er oder sie sich vorgestellt hat. Oder man schreibt ein Konzept, erstellt für jede Person, die wichtig ist, einen Steckbrief und eine Vita, teilt die Geschichte in Abschnitte wie Sinnabschnitte oder Kapitel ein, richtet sich genau nach Strukturen wie der Heldenreise oder dem 7-Punkte-Plot und beschäftigt sich zunächst mit dem Gerüst des Textes.
Fängt man erst mit dem Schreiben an, kann es passieren, dass man schnell die Lust am Schreiben verliert, weil so viel Arbeit vor dem eigentlichen Schreibprozess steckt.
Viele nutzen die Vorteile beider Vorgehensweisen, beginnen zunächst mit dem Schreiben und erstellen dann ein Konzept. So weiß man, was man schreiben möchte, und kann sich durch das Konzept besser orientieren, wie es weitergeht und wo man hinmöchte.
Der Steckbrief
Ein Steckbrief für jede Person einer Geschichte ist eine gute Sache. Hier kann man die Informationen sammeln, die man für den jeweiligen Charakter gesammelt hat, und im Laufe der Entwicklung zum Beispiel nachsehen, wer mit wem verwandt ist, welche Haar- oder Augenfarbe die jeweilige Person hat oder auch in welchem Kapitel sie ihren Auftritt hatte. Was man alles in den Steckbrief übernimmt, bleibt einem selbst überlassen. Es sollten immer mehr Informationen sein, als man in seinem Text verarbeitet. Ebenfalls liegt es im eigenen Ermessen, ob man diesen Steckbrief auf einem Blatt handschriftlich festhält oder eine elektronische Datei dazu erstellt.