Um auf dem Literaturmarkt einen besseren Stand zu haben, bietet es sich an, an Ausschreibungen teilzunehmen. Zum einen fördert das Schreiben über bestimmte Themen mit Abgabetermin und vorgegebenen Voraussetzungen die eigenen Fähigkeiten, zum anderen sind immer wieder Veröffentlichungen in Anthologien, Zeitschriften, E-Books oder auch mal eine Lesung drin. So kann man sich einen Namen machen und hat nicht ganz den Nimbus eines Anfängers, wenn man einen Text bei einem Verlag einreicht und bereits solche Veröffentlichungen vorlegen kann. Ausschreibungen werden beispielsweise von Verlagen, Vereinen oder auch Kulturstellen in Städten veranstaltet. Verschiedene Seiten, wie die Autorenwelt, listen Ausschreibungen auf. Diese Listen werden regelmäßig aktualisiert.
Verlagsausschreibungen
Nicht häufig, aber ab und zu, kommt es vor, dass ein seriöser Verlag bestimmte Geschichten sucht. Ein Kinderbuchverlag kann Bücher in einer bestimmten Länge zu einem Thema anfragen, ein Krimibuchverlag plant vielleicht, eine Anthologie zu einer Gegend herausbringen und möchte dafür regionale Kurzkrimis.
Bei allen Ausschreibungen sollte man immer genau darauf achten, sich an die Vorgaben zu halten. Wird beispielsweise die Abgabe von höchstens fünf Normseiten verlangt, bedeutet das, dass der Text auf 30 Zeilen á 60 Zeichen pro Seite formatiert ist. Auch wenn man dann vier Seiten mit 40 Zeilen á 70 Zeichen abgibt, wird der Text wahrscheinlich schon wegen des Formfehlers abgelehnt, egal wie gut er ist.
Verlagssuche
Will man seinen Text initiativ bei einem Verlag einreichen, sollte man vorher gründlich recherchieren. Jeder Verlag hat mittlerweile eine Webseite. Meistens findet man dort auch einen Bereich für Autoren und Autorinnen, in dem genau beschrieben wird, wie der Verlag einen Text erhalten möchte. Heute wird er meist in elektronischer Form abgegeben. Es ist ohne Weiteres üblich, ein Manuskript gleich bei mehreren Verlagen einzureichen, man sollte aber immer auf das Programm des Verlags achten: Einen Gedichtband bei einem Krimiverlag einzureichen ist Zeitverschwendung.
Wie lange es dauert, bis man eine Rückmeldung erhält, ist von Verlag zu Verlag sehr unterschiedlich. Eingeschickte Unterlagen werden meist nicht zurückgeschickt, es sei denn, man legt beim Versenden einen frankierten Rückumschlag bei. Da alle Verlage täglich Manuskripte erhalten, sollte man nicht zu enttäuscht sein, wenn man eine Absage bekommt: Das ist eher die Regel.
Vorsicht vor schwarzen Schafen!
Auch in der Verlagsbranche trifft man auf schwarze Schafe. Soll man für die Veröffentlichung eines Textes etwas bezahlen oder zustimmen, ein gewisses Kontingent an Büchern abzunehmen, ist das kein seriöses Vorgehen. Man sollte immer bedenken: Mit dem Erstellen des Textes hat man seinen Part der Arbeit übernommen. Das Risiko und die Finanzierung der Veröffentlichung sind der Part des Verlags oder des Ausschreibenden.